Wertvolle Vernetzungsarbeit für mehr Wertschöpfung

Mit der Aktionswoche für nachhaltige Ernährung möchte die Kleinbauern-Vereinigung die direkten Beziehungen zwischen Konsumenten, Bäuerinnen, Verarbeitern, Gastronomie und lokalem Gewerbe stärken. Dieses Ziel verfolgt auch das Netzwerk Schweizer Pärke, Partner der Regio Challenge 2023.

Zum Jurapark Aargau gehört die Hügellandschaft des Ketten- und Tafeljuras zwischen Aarau, Brugg, Laufenburg und Rheinfelden.

Auf Initiative des Juraparks Aargau beteiligten sich dieser sowie fünf weitere Schweizer Pärke an der Regio Challenge 2023. «Mit der Teilnahme wollten wir die Parkbevölkerung inspirieren, die Vielfalt an Produkten aus der nächsten Umgebung zu entdecken», sagt Nadine Markwalder, Projektleiterin im Fachbereich Regionalprodukte der Jurapark Aargau-Geschäftsstelle. Der Jurapark Aargau vermarktet lokale Produkte unter dem Label «Jurapark Aargau – regio.garantie». Die Hauptzutaten dieser Produkte müssen zu 100 % und das gesamte Produkt zu mindestens 80 % aus dem Parkgebiet stammen. Nadine erklärt: «Das Label garantiert ausserdem, dass mindestens zwei Drittel der Wertschöpfung in der Region stattfinden.» Mehr als 360 zertifizierte Produkte umfasst das Sortiment im Jurapark Aargau aktuell. Zu den 37 Produzenten zählen nebst Landwirtschafts- und Weinbaubetrieben auch Metzgereien, Bäckereien und Imkereien. «Wir unterstützen die Betriebe bei der Zertifizierung, bei der Entwicklung von neuen Produkten, aber auch bei der Erschliessung von neuen Absatzkanälen, z.B. über Restaurants, den Detailhandel oder Onlineshops.» Diese konkrete Beratungs- und Vernetzungsarbeit wird entlang der gesamten Wertschöpfungskette angeboten.

Die Herausforderung bleibt

Pizza «Regio Challenge», zubereitet von eine:r Teilnehmer:in im Jurapark Aargau während der diesjährigen Aktionswoche.

Ist es also einfacher, die Regio Challenge in einem Naturpark zu bestreiten, wo bereits direkte Beziehungen zwischen Höfen, Verarbeitung, Gastronomie und Handel gefördert werden? Nadine relativiert: «Selbst für die Gastrobetriebe innerhalb des Parks war es eine Herausforderung, ein vollständiges Menü aus regionalen Zutaten mit nur drei Jokern zu kreieren.» Drei Restaurants haben sich der kreativen Herausforderung schliesslich gestellt und während der Woche jeweils ein Regio Challenge-Menü angeboten. «Seitens Parkbevölkerung haben uns bereits in diesem Jahr viele Fotos von selbstgekochten Gerichten erreicht, was uns sehr gefreut hat», berichtet Nadine. Rezepte oder ein Einkaufsführer, der aufzeigt, wo man die Zutaten in der direkten Umgebung erwerben kann, könnten die Parkbevölkerung künftig noch zusätzlich motivieren, an der Regio Challenge teilzunehmen. «Uns geht es darum, die Bevölkerung neugierig zu machen und auf Entdeckungstour zu schicken – so erfahren sie, welche Zutaten in ihrer Region tatsächlich erhältlich sind.»

Um die regionale Wertschöpfung langfristig zu stärken, braucht es stetige Vernetzungsarbeit und Partner, die am gleichen Strick ziehen. Die Schweizer Pärke leisten diesbezüglich in ihren Regionen wertvolle Arbeit. Doch wer übernimmt diese Aufgabe ausserhalb der Parkgrenze? Die Regio Challenge ist eine alljährliche Gelegenheit, Beziehungen zu stärken und neu zu knüpfen.

 

Die Kleinbauern-Vereinigung führte die Aktionswoche Regio Challenge im September 2023 bereits zum fünften Mal durch. Einen Rückblick mit Fotogalerie sowie einer Übersicht aller Pärke und Restaurants, die teilgenommen haben, finden Sie hier.

 

  • Dieser Artikel erschien in der Agricultura-Ausgabe 4/2023. Autorin: Patricia Mariani

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