GENTECHFREI, WARUM?

Die Zukunft gehört einer vielfältigen, bäuerlichen Landwirtschaft

GENTECHFREI, WARUM?

Wie verändern Gentech-Pflanzen unsere Landwirtschaft?

Vielfalt auf dem Acker statt Monokulturen vom Labor

Auch nach 20 Jahren Entwicklung haben Gentech-Pflanzen mit Nachhaltigkeit nichts zu tun. Noch immer werden hauptsächlich Soja, Mais, Baumwolle und Raps im Labor mit einer Herbizidtoleranz, Genen zur Produktion eines eigenen Insektengifts oder beidem ausgestattet.
Gentech-Pflanzen dienen der industriellen Landwirtschaft, die auf grossen Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln setzt. Mit weitreichenden Folgen für die Umwelt: Die Artenvielfalt schwindet, resistente Unkräuter und Schädlinge bedrohen die Ernte und
die Bodenfruchtbarkeit leidet.

Herbizid- und insektenresistente Pflanzen fördern einen Teufelskreis und lösen keine globalen Probleme. Auf jedes Herbizid oder Insektizid antwortet die Natur mit Resistenzen.

Die agrarindustrielle Landwirtschaft gefährdet die Grundlage unserer Lebensmittelproduktion. Eine nachhaltige Lebensmittelproduktion verzichtet deshalb auf Gentech-Pflanzen und setzt auf einen agrarökologischen Anbau. Anstelle von Laborpflanzen führen standortangepasste Kulturpflanzen, kombiniert mit schonenden Anbaumethoden besser und nachhaltig zum Ziel.

Auf immer mehr Äckern wachsen Gentech-Pflanzen

1996 wuchs erstmals Gentech-Soja in den USA. Seither stieg der Anbau stetig. Heute wachsen in 30 Ländern auf insgesamt 185 Mio. Hektaren, 13% der weltweiten Ackerfläche, Gentech-Pflanzen. Spitzenreiter sind die USA mit fast 40%.

Quelle: ISAAA-Report 2016

So viel ist schon Gentechnik

Spanien ist mit über 100 000 Hektaren Gentech-Mais, einem Fünftel seiner Maisanbaufläche, der grösste Produzent in Europa. Gentech-Mais wächst auch in Portugal und Tschechien.

Quelle: ISAAA-Report 2016

In der Schweiz wachsen keine Gentech-Pflanzen

Der Anbau von Gentech-Pflanzen ist in der Schweiz dank einem Moratorium bis Ende 2025 verboten. Dank einem freiwilligen Verzicht werden auch keine gentechnisch veränderten Futtermittel eingesetzt. Statt Gentechnik setzt die Schweizer Landwirtschaft auf Qualität.

Welthunger: Gentechnik ist die falsche Antwort

Gentechnik ist eine Technik von internationalen Konzernen für industrielle Grossbauern. Die Mono-kulturen bedrängen vielerorts die bäuerliche Landwirtschaft und somit lokale Anbausysteme und Sorten. Um den Hunger zu bekämpfen, braucht es andere Lösungen: Die richtigen Lebensmittel zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Daneben sind mehr agrarökologische Forschung, Bildung und Zugang zu Land für die lokalen Bäuerinnen und Bauern nötig.

Technologie mit Risiken

Neue gentechnische Verfahren sollen präziser und deshalb sicherer sein als Verfahren der klassischen Gentechnik. Studien belegen jedoch: Auch wenn präziser eingegriffen werden kann, entstehen andernorts unzählige unerwünschte Veränderungen. Der Zellkern, der Baustein des Lebens, ist noch lange nicht gänzlich erforscht. Je mehr wir dazu forschen, desto weniger wissen wir.

Die neuen gentechnischen Methoden werden als «Neue Pflanzenzüchtungsmethoden» bezeichnet. Das ist irreführend. Denn der technische Eingriff in die Zelle bleibt. Was mit Gentechnik entsteht, muss auch als Gentechnik behandelt und deklariert werden und braucht eine unabhängige Risikobewertung.

Zur Infokampagne «Keine Gentechnik durch die Hintertür»

Selbstbestimmt statt ferngesteuert

Drei Konzerne beherrschen den Markt für kommerzielles Saatgut und Agrarchemikalien. Fast alle bieten auch Gentech-Pflanzen an. Die Folgen: Diese Multis beeinflussen politische Entscheide, Bewilligungsverfahren und Forschung. Ihre Patente bedrohen die Vielfalt von Saatgut und damit die Grundlage der Ernährungssicherheit. Bedroht ist auch das Recht auf Wahlfreiheit der Bäuerinnen, Bauern und Konsumenten.

In der kleinräumigen Schweiz hat es keinen Platz für Gentech-Pflanzen

In der Schweiz ist der Anbau von Gentech-Pflanzen dank des Moratoriums bis 2021 verboten. Forschung ist erlaubt und soll es auch bleiben. Für die Schweizer Landwirtschaft, die mit Qualität punkten will, ist der Verzicht auf Gentech-Pflanzen die logische Konsequenz. Zudem ist die Trennung der Warenflüsse zu kostspielig und logistisch nicht umsetzbar. Bauern, die auf Gentechnik verzichten, hätten das Nachsehen.

 

 


Was tun?

Uns weiterhin für eine gentechfreie Schweizer Landwirtschaft einsetzen und PolitikerInnen, Organisationen und Initiativen unterstützen, die dieses Ziel ebenfalls verfolgen.