Der Anbau von Gentech-Pflanzen ist in der Schweiz dank einem Moratorium bis Ende 2025 verboten. Dank einem freiwilligen Verzicht werden auch keine gentechnisch veränderten Futtermittel eingesetzt. Statt Gentechnik setzt die Schweizer Landwirtschaft auf Qualität.
Gentechnik ist eine Technik von internationalen Konzernen für industrielle Grossbauern. Die Mono-kulturen bedrängen vielerorts die bäuerliche Landwirtschaft und somit lokale Anbausysteme und Sorten. Um den Hunger zu bekämpfen, braucht es andere Lösungen: Die richtigen Lebensmittel zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Daneben sind mehr agrarökologische Forschung, Bildung und Zugang zu Land für die lokalen Bäuerinnen und Bauern nötig.
Neue gentechnische Verfahren sollen präziser und deshalb sicherer sein als Verfahren der klassischen Gentechnik. Studien belegen jedoch: Auch wenn präziser eingegriffen werden kann, entstehen andernorts unzählige unerwünschte Veränderungen. Der Zellkern, der Baustein des Lebens, ist noch lange nicht gänzlich erforscht. Je mehr wir dazu forschen, desto weniger wissen wir.
Die neuen gentechnischen Methoden werden als «Neue Pflanzenzüchtungsmethoden» bezeichnet. Das ist irreführend. Denn der technische Eingriff in die Zelle bleibt. Was mit Gentechnik entsteht, muss auch als Gentechnik behandelt und deklariert werden und braucht eine unabhängige Risikobewertung.
Zur Infokampagne «Keine Gentechnik durch die Hintertür»Drei Konzerne beherrschen den Markt für kommerzielles Saatgut und Agrarchemikalien. Fast alle bieten auch Gentech-Pflanzen an. Die Folgen: Diese Multis beeinflussen politische Entscheide, Bewilligungsverfahren und Forschung. Ihre Patente bedrohen die Vielfalt von Saatgut und damit die Grundlage der Ernährungssicherheit. Bedroht ist auch das Recht auf Wahlfreiheit der Bäuerinnen, Bauern und Konsumenten.
In der Schweiz ist der Anbau von Gentech-Pflanzen dank des Moratoriums bis 2021 verboten. Forschung ist erlaubt und soll es auch bleiben. Für die Schweizer Landwirtschaft, die mit Qualität punkten will, ist der Verzicht auf Gentech-Pflanzen die logische Konsequenz. Zudem ist die Trennung der Warenflüsse zu kostspielig und logistisch nicht umsetzbar. Bauern, die auf Gentechnik verzichten, hätten das Nachsehen.