Am Freitag kommunizierte die Kommission des Ständerats WAK-S den Beschluss, die AP 22+ zu sistieren. Dieser Entscheid kam dank dem von SBV-Präsident Markus Ritter eingefädelten Deal mit den liberalen Ständeräten zustande. Im Gegenzug will Markus Ritter mithelfen, die Konzernverantwortungsinitiative zu bekämpfen und einem Agrarfreihandel ohne faire Rahmenbedingungen Tür und Tor zu öffnen. Markus Ritter agiert damit keinesfalls im Sinn einer nachhaltigen Landwirtschaft. Aktuelle Herausforderungen wie der Klimawandel, der Biodiversitätsverlust oder fairere Bedingungen im internationalen Handel, will er damit auf die lange Bank schieben.
Die Kleinbauern-Vereinigung ist empört über das verantwortungs- und skrupellose politische Taktieren von Bauernverbandspräsiden Markus Ritter. Einen schlechteren Vertreter könnten sich Bäuerinnen und Bauern, welche für eine naturnahe, solidarische Landwirtschaft einstehen, im Moment wohl kaum vorstellen. Dringende Herausforderungen wie der Klimawandel, der Verlust der Agrarvielfalt oder auch die Überdüngung unserer Landwirtschaftsflächen wischt Markus Ritter unverfroren vom Tisch bzw. der politischen Agenda.
Schweizer Bäuerinnen und Bauern haben eine internationale Verantwortung
Die Konzernverantwortungsinitiative ist ebenso wie die kritische Auseinandersetzung mit internationalen Abkommen wichtig für die Schweizer Landwirtschaft. Nur in einem faireren Wirtschaftssystem wird die Schweizer Landwirtschaft auch in Zukunft eine Chance haben zu existieren. Nur, wenn die Landwirtschaft mithilft, hierzulande und weltweit den Klimawandel sowie die Verschwendung und Zerstörung der natürlichen Ressourcen einzudämmen, werden auch die kommenden Generationen eine gute Lebensgrundlage haben. Die Kleinbauern-Vereinigung appelliert deshalb an die Ständerätinnen und Ständeräte den unverantwortbaren Entscheid der WAK-S zu korrigieren und die Bearbeitung und Verbesserung der AP 22+ in Angriff zu nehmen.