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Förderung Direktvermarktung

Die Kleinbauern-Vereinigung möchte Bauern und Konsumentinnen wieder näher zusammenbringen. Deshalb sensibilisieren wir die breite Öffentlichkeit zum Thema Konsum und ermöglichen Bäuerinnen und Bauern eine neue Art der Direktvermarktung in der Stadt.

Nur noch rund 4% der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig. Dadurch ist bei einem Grossteil der Menschen der Bezug zur Lebensmittelproduktion verloren gegangen. Auf der anderen Seite nahm bei den Bäuerinnen und Bauern in den letzten Jahrzehnten die Abhängigkeit von Industrie und Grosshandel stetig zu – die Folgen sind Preisdruck, Massenproduktion und Hofsterben. Dieser Entwicklung möchte die Kleinbauern-Vereinigung entgegenwirken. Für eine nachhaltige, faire und zukunftsfähige Landwirtschaft ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Bauern und Konsumenten essentiell. Deshalb arbeiten wir seit 2017 an verschiedenen Projekten im Bereich Konsum/ Direktvermarktung und sensibilisieren die Öffentlichkeit zum Thema.

Iss, was um die Ecke wächst! Eine Woche nur essen und trinken, was in Veloentfernung entstanden ist.

Mit der Aktionswoche Regio Challenge im September will die Kleinbauern-Vereinigung das Bewusstsein für regionalen und saisonalen Konsum  und den Bezug zu unseren Lebensmitteln und ihrer Produktionsart stärken. Die Idee ist einfach: eine Wochen nur oder vorwiegend nachhaltig produzierte, regionale Lebensmittel konsumieren. Die diesjährige Regio-Challenge findet vom 19.-25. September 2022 statt.

Über Selbstbedienungsautomaten ermöglichen wir Bäuerinnen und Bauern die Direktvermarktung in der Stadt. Das Pilotprojekt startete Ende 2018 in Zürich.

Der Alpomat ist ein Selbstbedienungsautomat mit hochwertigen, regionalen Hof- und Alpprodukten. Er funktioniert vom Prinzip her gleich wie ein Hofladen (100% in Produzent:innenhand), befindet sich aber direkt dort, wo die Mehrheit der Konsument:innen wohnt oder arbeitet: in der Stadt. Der Alpomat hat 24 Stunden geöffnet und steht daher auch Konsument:innen zur Verfügung, denen es sonst zeitlich nicht möglich ist, ab Hof oder auf Märkten einzukaufen.

Das Pilotprojekt «Alpomat – der kleinste Hofladen der Stadt» entstand in Zusammenarbeit mit der Bauernfamilie Abderhalden, die 2016 nach langjähriger Suche einen kleinen Hof im Zürcher Oberland übernommen hat. Abderhaldens verantworten in der Zürcher Pilotphase den operativen Betrieb, während die Kleinbauern-Vereinigung das Projekt strategisch weiterentwickelt und kommuniziert.

Im Herbst 2018 wurden die ersten 5 Automaten in Zürich in Betrieb genommen. Die Pilotphase dauert 4 Jahre. Danach ist geplant, das Projekt auf weitere Schweizer Städte auszuweiteten und dort ansässigen Bäuerinnen und Bauern so ebenfalls zu ermöglichen, in ihrer Region ein Automaten-Netzwerk zu betreiben und dadurch einen Absatzkanal für ihre selbst hergestellten Produkte aufzubauen.

Die Lebensmittelproduktion ist komplex und wird für viele Konsumentinnen und Konsumenten immer unübersichtlicher. Die Kleinbauern-Vereinigung bringt Licht ins Dunkel.

Mit ihrem täglichen Einkauf haben Konsumentinnen und Konsumenten einen direkten Einfluss darauf, welche Lebensmittelproduktion in der Schweiz und international gefördert wird. Als Bauern- und Konsumentenorganisation sehen wir es als unsere Aufgabe, die breite Öffentlichkeit über verschiedene Konsummöglichkeiten und deren Einfluss auf die Landwirtschaft zu sensibilisieren und die engere Zusammenarbeit zwischen Bauern- und Konsumentinnen zu fördern.

Welche Vorteile bietet der Einkauf ab Hof oder auf Wochenmärkten? Was ist solidarische Landwirtschaft? Warum fördert der Einkauf im Supermarkt tendenziell eine industrielle Landwirtschaft? 2017 lancierte die Kleinbauern-Vereinigung einen Konsum-Ratgeber in Broschüren-Form, der Fakten und Hintergründe über die einzelnen Einkaufsgewohnheiten liefern und zum Handeln anregen soll. Der Konsumratgeber ist auch digital verfügbar.

Wenn Bauern und Konsumentinnen enger zusammenarbeiten, lässt sich manches landwirtschaftliche Projekt einfacher verwirklichen.

Crowdfunding, also die Schwarmfinanzierung durch eine Vielzahl von Personen, heisst die Lösung. Konsumentinnen und Konsumenten spenden einen Betrag nach ihrer Wahl und erhalten im Gegenzug eine Gegenleistung, z.B. Produkte des Hofs. So können Bäuerinnen und Bauern über Crowdfunding auch gleich einen neuen Kundenstamm aufbauen oder einen Teil ihrer Produkte so absetzen (Crowdordering).

Es existieren unzählige Plattformen, auf denen Crowdfunding-Projekte aus der Landwirtschaft entdeckt und unterstützt oder selbst gestartet werden können. Ihre Leistungen und Kosten unterscheiden sich. Bevor ein eigenes Projekt lanciert wird, bietet sich deshalb ein Vergleich der Angebote an. Hier einige Plattformen zum Entdecken:

Die Kleinbauern-Vereinigung begleitet seit 2016 ausgewählte Crowdfunding-Projekte und hilft durch ihre eigenen Kommunikationskanäle, die potentielle Spenderschaft zu vergrössern. Längerfristiges Ziel ist es, noch mehr Bäuerinnen und Bauern dazu zu animieren, innovative Ideen in Angriff zu nehmen und dafür direkt mit Konsumentinnen und Konsumenten zusammenzuarbeiten.