Der Bundesrat hat heute in einem Postulatsbericht seine Vision der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft publiziert und schlägt vor, die sistierte Agrarpolitik 2022+ in einer entschlackten Version im Parlament beraten zu lassen. Leider fehlen konkrete und genügend griffige Massnahmen, um die aktuell dringenden Probleme der Klimakrise sowie des Hofsterbens anzugehen.
Die Kleinbauern-Vereinigung begrüsst grundsätzlich die Stossrichtung des Postulatsberichts des Bundesrates, welche auf Nachhaltigkeit und Resilienz von der Produktion bis zum Konsum setzt. Leider fehlen darin jedoch konkrete Massnahmen, wie die Klimaziele 2030 zu erreichen sind. Auch die Problematik des Hofsterbens und der schwindenden Strukturvielfalt ist weder in der AP22+ noch in der Vision zur Land- und Ernährungswirtschaft ein Thema. Strukturvielfalt, d.h. die Vielfalt an unterschiedlichen Höfen und auch Vielfalt auf den Betrieben, ist jedoch essenziell für die Resilienz der gesamten Land- und Ernährungswirtschaft.
Die Kleinbauern-Vereinigung fordert, dass bei der Beratung der AP22+ im Parlament Massnahmen zur Erreichung der gesetzten Klimaziele sowie für einen Rückgang des Hofsterbens und zur Förderung der Strukturvielfalt ergänzt werden. Nur so kann die Landwirtschaft als Direktbetroffene, aber auch Mitverursacherin der Erderwärmung Teil der Lösung werden und zusammen mit Verarbeitern, Handel und Konsument:nnen einen grossen Schritt vorwärts machen. Weitere Schritte sind auch beim Tierwohl sowie der Biodiversität notwendig. Wir dürfen keine weitere Zeit verlieren.