«Marktschwärmer» ist ein nachbarschaftlich organisierter Treffpunkt, um das Feinste direkt aus der Hand des Produzenten zu beziehen und sich auszutauschen. Das Konzept gibt es bereits in Frankreich, Belgien, Deutschland oder Dänemark und seit kurzem nun auch in der Schweiz.
Marktschwärmer verbindet die Online-Direktvermarktung hochwertiger regionaler Lebensmittel mit der Schaffung lokaler Bauermärkte, an denen sich Produzenten und Konsumenten begegnen. Die Produzenten bei Marktschwärmer sind Bauern, Bäckerinnen, Käsemacher, Gärtnerinnen, Tierhalter, Imkerinnen, Konditoren, Brauerinnen, Fischer, kleine Manufakturen und bäuerliche Familienbetriebe. Im Unterschied zum normalen Wochenmarkt wissen die Anbieter schon vorher, was sie mitbringen sollen. Das reduziert Foodwaste und die Anbieter können besser kalkulieren.
Wenn man sich als Konsument in einer lokalen «Schwärmerei» anmeldet, kriegt man im Wochenrhythmus eine unverbindliche Einladung, sich einen Warenkorb zusammenzustellen. Bezahlt wird gleich online mit Kreditkarte. Zwei Tage später holt man den Korb ab und trifft dort die Bauern, Käser und Metzger, deren Sachen man kauft. Ein Gastgeber ist jeweils für die Organisation der lokalen Abholstelle verantwortlich.
Hinter Marktschwärmer steht als Dachorganisation das soziale Startup «Food Assembly» aus Paris. Das 2011 gegründete Unternehmen steht beim Aufbau der lokalen Communities zur Seite und wickelt den Online-Vertrieb ab. Transparenz wird dabei gross geschrieben: Die Dachorganisation erhält zehn Prozent des Verkaufswertes und der Gastgeber, der den wöchentlichen Markt organisiert, weitere zehn Prozent. Der Rest, also 80%, bleibt bei den Produzentinnen und Produzenten.
Ende 2016 hat die erste Schweizer Marktschwärmerei in Basel eröffnet, weitere Projekte sind in den Kantonen Zürich, Genf und Wallis im Aufbau. Engagierte Gastgeber, die eine Schwärmerei in ihrer Nachbarschaft gründen möchten, werden zurzeit gesucht.