Es braucht keinen neuen Landwirtschaftsartikel

Die Kleinbauern-Vereinigung unterstützt die Botschaft des Bundesrates: Die Ziele der Initiative «Für Ernährungssicherheit» sind bereits auf Verfassungs- und Gesetzesebene verankert. Anstatt die Verfassung zu ändern, muss der Fokus jetzt auf einer konsequenten Umsetzung des vor kurzem revidierten Raumplanungsgesetzes gelegt werden. Für eine sichere Ernährung braucht es zudem möglichst viele Hände und Köpfe auf vielfältig und naturnah wirtschaftenden Bauernbetrieben in der Schweiz sowie faire Handelsbeziehungen.

Der Schweizer Bauernverband fordert mit seiner Initiative «Für Ernährungssicherheit» die Stärkung der inländischen Versorgung und einen besseren Kulturlandschutz. Auch für die Kleinbauern-Vereinigung sind das zwei zentrale Anliegen. Ebenso wie der Bundesrat, sieht die Kleinbauern-Vereinigung jedoch keinen Zusatznutzen in einem neuen Verfassungsartikel. Für einen besseren Kulturlandschutz ist jetzt vor allem eine konsequente Umsetzung des 2013 mit deutlicher Mehrheit vom Volk angenommenen, revidierten Raumplanungsgesetzes notwendig.

Eine sichere Ernährung kann zudem nur mit möglichst vielen, vielfältig und naturnah wirtschaftenden Bauernbetriebe erreicht werden. Kleine und mittlere Bauernbetriebe sind somit entscheidend für eine hohe Versorgungssicherheit. Ein Umdenken bei Behörden und Politik ist nötig, damit diese Bauernbetriebe stärker gefördert werden und der Strukturwandel in der Landwirtschaft durch die Politik nicht weiter forciert wird. Die Grundlagen auf Verfassungsebene sind dazu vorhanden.

Fair- und umweltgerechte Lebensmittel aus dem Ausland

Die Schweiz mit ihrer begrenzten landwirtschaftlichen Nutzfläche wird immer auch auf den Import von Lebensmitteln angewiesen sein. Die Kleinbauern-Vereinigung unterstützt deshalb die Fair Food Initiative der Grünen Partei Schweiz, welche neben fair, umwelt- und tiergerecht produzierten Lebensmitteln aus der Schweiz auch höhere Anforderungen an importierte Lebensmittel zum Ziel hat.

News und Berichte zum Thema

Landwirtschaftliches Einkommen und die Verteilung der Direktzahlungen

«Krampfen für 17 Franken die Stunde. Die Schweizer Landwirtschaft steht unter grossem wirtschaftlichem Druck», war in den Zeitungen zu lesen. Doch in der Berichterstattung über die tiefen Einkommen in der…

Revision BGBB: Zugang zu Land verbessern und Höfe als Ganzes erhalten

Anfang Januar endete die Vernehmlassung zur Teilrevision des Bäuerlichen Bodenrechts (BGBB). In Ihrer Stellungnahme begrüsst die Kleinbauern-Vereinigung die geplanten Anpassungen mehrheitlich, sieht jedoch auch noch Nachbesserungsbedarf.

Gastbeitrag von Herbert Karch: Das Verwirrspiel des Bauernverbandes

Seit vielen Jahren betreibt der Schweizerische Bauernverband ein Verwirrspiel mit der Öffentlichkeit. Er beklagt im Januar an der Pressekonferenz den tiefen Durchschnittsverdienst in der Landwirtschaft und ermuntert damit zu Traktorumzügen…