In den letzten 40 Jahren hat sich die Anzahl Schweizer Bauernbetriebe mehr als halbiert. Doch eine kleinstrukturierte, vielfältige Landwirtschaft ist für die Biodiversität und im Kampf gegen den Klimawandel entscheidend. Mit der Petition «Jeder Hof zählt» fordert die Kleinbauern-Vereinigung Massnahmen, um das Hofsterben endlich zu stoppen. Dazu sammeln wir bis Ende Oktober 2022 Unterschriften für eine Petition an Bundesrat Guy Parmelin. PETITION UNTERZEICHNEN!
Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe sinkt seit Jahren kontinuierlich und hat 2021 mit 48’864 Höfen einen neuen Tiefststand erreicht. Gleichzeitig werden die Betriebe immer grösser: Die durchschnittlich pro Betrieb bewirtschaftete Fläche hat sich im gleichen Zeitraum nahezu verdoppelt. Mit dieser Entwicklung zu immer weniger aber dafür immer grösseren Betrieben und deren fortschreitenden Spezialisierung nimmt die Resilienz der Land- und Ernährungswirtschaft kontinuierlich ab.
Doch für eine krisenresistente Schweizer Landwirtschaft und damit eine sichere Versorgung zählt jeder Hof. Die Kleinbauern-Vereinigung fordert dringend den Zugang zu Land zu verbessern und kleinere Höfe nicht mehr zu benachteiligen. Für eine krisenresistente Versorgung und eine umwelt- und klimagerechte Landwirtschaft braucht es nicht weniger, sondern möglichst viele Bäuerinnen und Bauern.Die Kleinbauern-Vereinigung appelliert deshalb an den Bundesrat, das Hofsterben zu stoppen und eine vielfältige, kleinstrukturierte und ökologische Landwirtschaft zu fördern.
Konkret fordert die Petition:
➤ Der Zugang zu Land soll verbessert und ausserfamiliäre Hofübergaben gefördert werden.
➤ Hofabgebende sollen über die Möglichkeit einer ausserfamiliären Hofübergabe informiert werden.
➤ Die Benachteiligung von kleineren Bauernbetrieben muss aufgehoben werden.
➤ Gemeinschaftliche Bewirtschaftungsformen für Betriebe sollen einfacher ermöglicht werden.
Obwohl die Nachfrage nach Höfen viel grösser ist als das aktuelle Angebot, geht das Hofsterben weiter. Der Strukturwandel dürfte sich sogar weiter beschleunigen, da in den nächsten 15 Jahren die Hälfte aller Betriebsleitenden das Pensionsalter erreicht. Dabei gäbe es viele engagierte Menschen, die in die Landwirtschaft einsteigen möchten. Doch die Chancen sind gering, ohne familiären Bezug einen Hof übernehmen zu können. Eine entscheidende Massnahme gegen das Hofsterben besteht deshalb darin, die ausserfamiliäre Hofübergabe stärker zu unterstützen, wie es die Kleinbauern-Vereinigung in der Petition fordert und seit Jahren mit ihrer Anlaufstelle für ausserfamiliäre Hofübergabe macht.