So finanziert die Kleinbauern-Vereinigung ihre Arbeit

In unserer Serie «Im Fokus» beleuchten wir in jeder Magazin-Ausgabe einen Teil der Arbeit der Kleinbauern-Vereinigung. Dieses Mal geht es um die Mittelbeschaffung unseres Vereins. Ein Gespräch über Geld mit Geschäftsleiterin Patricia Mariani.

Mitglieder der KleinbauernVereinigung sind zur Jahres ver sammlung eingeladen und können sich aktiv engagieren. Foto: Patricia Mariani

Patricia, wie finanziert sich die Kleinbauern-Vereinigung?
Der Grossteil unserer Einnahmen kommt bis heute aus Mitgliederbeiträgen und Spenden von Privatpersonen. Der Anteil lag letztes Jahr bei rund 70 %. Er schwankt jährlich, abhängig von zusätzlichen projektbezogenen Einkünften oder Erbschaften.

Macht es einen Unterschied, ob man die Kleinbauern-Vereinigung als Mitglied oder Spenderin unterstützt?
Grundsätzlich nicht. Mit Ausnahme der zweckgebundenen Projektbeiträge fliessen bei uns alle Zuwendungen in einen Topf und wir setzen das Geld entsprechend unserer Jahresplanung dort ein, wo wir am meisten damit bewirken können. So versuchen wir unsere Administration möglichst schlank zu halten. Der Vorteil der Mitgliedschaft besteht darin, dass sie uns aufgrund der jährlichen Erneuerung die langfristige Planung erleichtert.

Wie beeinflussen projektbezogene Gelder die Arbeit der Kleinbauern-Vereinigung?
Projektbeiträge spielen aktuell zum Beispiel bei der Weiterentwicklung unserer Anlaufstelle für ausserfamiliäre Hofübergabe eine Rolle. Die neue digitale Hofplattform und das Kompetenzzentrum werden durch diverse Partnerorganisationen und Stiftungen mitgetragen. Durch diese breitere Abstützung können wir uns noch wirkungsvoller für den Erhalt von bäuerlichen Be trieben und gegen das Hofsterben einsetzen.

Welche Rolle spielen Legate und Erbschaften?
In den letzten Jahren haben wir einige grössere Legate und Erbschaften erhalten. Sie kommen immer überraschend und stellen auch mal unsere Budgetplanung auf den Kopf. Natürlich freuen wir uns über dieses Geld. Gleichzeitig finde ich es immer sehr schade, dass wir uns bei diesen überaus grosszügigen Menschen nicht mehr persönlich bedanken können.

Wie steht es um die längerfristige Finanzierung?
Aktuell können wir uns glücklich schätzen, dass wir ein gewisses finanzielles Polster haben. So können wir uns in unseren Kerntätigkeiten, bei der politischen Arbeit, der Kommunikation, der Projekt und Vernetzungsarbeit, noch professioneller auf stellen. Auf der anderen Seite bereiten mir die vielen altersbedingten Austritte von Mitgliedern und Spendern etwas Bauch weh. Da geht es uns wie anderen Organisationen, deren Gründung bereits einige Jahrzehnte zurückliegt. Andere Organisationen werben Neumitglieder auf der Strasse an.

Warum macht das die Kleinbauern-Vereinigung nicht?
Die Rechnung mag aufgehen, unserer Mentalität entspricht klassisches Strassen-Fundraising aber nicht. Wir möchten mit Inhalten überzeugen und nicht, indem wir möglichst laut auf uns aufmerksam machen. Natürlich schätzen wir den Dialog und sind darum regelmässig an Märkten und Anlässen präsent.

Was wünschst du dir für die Zukunft?
Es wäre grossartig, wenn jede Person, die uns altersbedingt verlässt, davor eine jüngere Person aus ihrem Bekanntenkreis von einer Mitgliedschaft bei uns überzeugen könnte. Ich möchte ausserdem die Gelegenheit nutzen, all unseren Mitgliedern, Spenderinnen und Spendern für ihre treue Unterstützung zu danken. Ohne sie gäbe es die Kleinbauern-Vereinigung nicht!

  • Dieser Beitrag erschien in der Agricultura-Ausgabe 4/2024. Interview: Anne Berger

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