Ein Entscheid gegen die Transparenz

Die Wissenschafts-, Bildungs- und Kulturkommission des Nationalrats WBK-N entschied heute mit knapper Mehrheit gegen eine transparente und verantwortungsvolle Politik bei den neuen gentechnischen Verfahren. Die Kleinbauern-Vereinigung kritisiert dieses Vorgehen. Das Vorpreschen von Bauernverbandsvertreter und bürgerlichen Parteien ist unnötig und torpediert die Wahlfreiheit von Bäuerinnen und Bauern sowie Konsumierenden.

Bereits mit der 2018 eingereichten Petition «Neue Gentechnik-Verfahren dem Gentechnikgesetz unterstellen» hat die Kleinbauern-Vereinigung zum Ausdruck gebracht, dass eine umfassende Abklärung und klare Regulierung der neuen gentechnischen Verfahren innerhalb des Gentechnikgesetzes GTG notwendig sind.
Nachdem der Ständerat als Zweitrat für eine vorschnelle Deregulierung ohne seriöse Abklärungsmöglichkeiten votierte, will nun auch eine Mehrheit der WBK-N diesen wichtigen Prozess abkürzen und hat für den neuen Vorstoss von Bauernverbandsvertreter Martin Haab gestimmt. Dieses Vorpreschen gefährdet eine verantwortungsvolle und transparente Regelung der neuen gentechnischen Verfahren.

Ein Votum zulasten der Konsument:innen und Bäuer:innen
Immerhin hat sich die WBK-N gegen die vorgeschlagene Regelung des Ständerats ausgesprochen. Dadurch hätten die neuen gentechnischen Verfahren per sofort nicht mehr dem Gentechmoratorium unterstehen sollen. Das ist ein wichtiger Entscheid aus Sicht der Kleinbauern-Vereinigung. Nationalrat Haab und der Schweizer Bauernverband zielen jedoch in eine ähnliche Richtung, wenn sie die neuen Verfahren nicht mehr dem GTG unterstellen möchten. Pflanzen, die mittels neuer gentechnischer Verfahren hergestellt werden, sollen in Zukunft im Falle einer Zulassung, weder gekennzeichnet noch in getrennten Warenflüssen geführt werden oder unter eine Koexistenzregelung fallen. Eine knappe Mehrheit der WBK-N spricht sich damit gegen eine transparente Regelung aus, zulasten von Konsument:innen und Bäuer:innen.

News und Berichte zum Thema

Nationalrat will Gentech-Moratorium bis Ende 2030 verlängern

Der Nationalrat hat heute entschieden, das Gentech-Moratorium bis Ende 2030 zu verlängern. Die Kleinbauern-Vereinigung begrüsst diesen Entscheid, denn nur so können wir sicherstellen, dass es nicht zu einer gesetzgeberischen Lücke…

Prix Climat 2025: klimafreundliche Bäuer:innen gesucht

Im November 2025 wird zum zweiten Mal der Prix Climat verliehen, der Schweizerische Preis für klimafreundliche Landwirtschaft. Der Preis soll innovative Bäuerinnen und Bauern sichtbar machen und zeigen: Klimafreundliche Landwirtschaft…

Betriebs-Coaching mit Leuchttürmen

Das Netzwerk Agroecology Works! hat ein Pilotprojekt lanciert. Die Idee: In Betriebs-Coachings geben agrarökologische Pionierinnen und Pioniere ihr Wissen 1:1 an interessierte Betriebe weiter – praxisnah und pragmatisch. Im Winter 2024/25…