Gegendarstellung zum Artikel von Jürg Vollmer in „die grüne“ vom 30.11.2021
Jürg Vollmer, Chefredaktor des Magazins „die grüne“ torpediert mit Falschaussagen die Bemühungen von Schweizer Tierschutz STS und der Kleinbauern-Vereinigung VKMB, in der Debatte um die Massentierhaltungsinitiative (MIT) einen Kompromiss zu finden.
In seinem Artikel vom 30. November führt er aus, dass der von STS und VKMB eingereichte indirekte Gegenentwurf zur MTI aus verfahrenstechnischen Gründen gar nicht mehr behandelt werden könne. Kilian Baumann, Nationalrat Grüne BE und Präsident der Kleinbauern-Vereinigung, wirft er vor, mit dem indirekten Gegenentwurf nur eine „sinnlose Profilierungsaktion“ zu verfolgen.
Seinen Vorwurf begründet Vollmer mit der Behauptung, der indirekte Gegenentwurf von STS und VKMB sei via Medien nach der Sitzung der WAK-N lanciert worden. Doch den Sitzungsunterlagen sowie der Medienmitteilung ist zu entnehmen, dass er am 19. Oktober ordnungsgemäss während der Sitzung der WAK-N eingereicht wurde. Dies zeigt auch die Tatsache, dass sowohl der direkte Gegenentwurf des Bundesrates als auch der indirekte Gegenentwurf von STS und VKMB in der Sitzung abgelehnt worden sind.
Dazu kommt: Eingaben zur MTI waren erstmals an dieser WAK-Sitzung von Mitte Oktober möglich. In der Sitzung vom 6. und 7. September fanden lediglich die Anhörungen zu diesem Geschäft statt. Die Eingabe des indirekten Gegenentwurfs war zudem mit dem Kommissionssekretariat abgesprochen. Dieses bestätigte, dass der Zeitplan für einen indirekten Gegenentwurf zu diesem Zeitpunkt zwar sportlich, aber nicht unmöglich ist.
Zwei Hauptaussagen in besagtem Artikel stellen sich als Falschinformationen heraus, wodurch die Story in sich zusammenfällt. Schon im Abstimmungskampf um die beiden Agrarinitiativen ist der Autor mit nachweislich falschen Aussagen und persönlichen Angriffen auf Befürworter der Initiative aufgefallen (vgl. Artikel Bieler Tagblatt; PDF im Anhang).
Der vorliegende Artikel bereitet nun das Terrain für einen weiteren unschönen Abstimmungskampf. Demgegenüber suchen STS und VKMB einen tragfähigen Kompromiss, denn die Landwirtschaft kann sich eine weitere Schlammschlacht, dieses Mal um das Tierwohl, nicht leisten.