Einen besseren Schutz von existenzfähigen Bauernhöfen forderte Jean-Paul Gschwind (CVP, JU) mittels parlamentarischer Initiative. Der Vorstoss mit dem Ziel eine bäuerliche Landwirtschaft zu sichern, wurde insbesondere von einem Grossteil der bäuerlichen Vertreter der SVP abgelehnt. Das neue Parlament befeuert damit den Strukturwandel in der Landwirtschaft.
Parlamentarische Initiative Gschwind abgelehnt
Betriebe, die ein abgerundetes Ganzes bilden und deren landwirtschaftliche Nutzfläche mindestens dem regionalen Durchschnitt entspricht, sollen nicht automatisch parzellenweise verpachtet werden dürfen, forderte Nationalrat Jean-Paul Gschwind mittels der parlamentarischen Initiative «Weniger Parzellierung von landwirtschaftlichen Grundstücken. Mehr Kompetenzen für die Kantone». Der Vorstoss von Gschwind hätte den Kantonen bei der Bewilligung von parzellenweisen Verpachtungen mehr Handlungsspielraum eingeräumt. Die kantonale Bewilligungspflicht wäre damit wieder das geworden, was sie einmal war: ein Schutz für Bauernbetriebe, damit diese als Ganzes weitergeführt werden. Besonders enttäuschend und besorgniserregend: Die bäuerlichen Vertreter der SVP stellten sich beinahe geschlossen gegen den besseren Schutz einer bäuerlichen Landwirtschaft. Mit 105 zu 84 Stimmen hat das neue Parlament die parlamentarische Initiative abgelehnt.
Hofsterben geht weiter
Somit werden weiterhin existenzfähige Betriebe zerstückelt und verschachert. Mit jedem Bauernhof stirbt ein Teil unserer vielfältigen, bäuerlichen Landwirtschaft und werden junge Bäuerinnen und Bauern auf Hofsuche ihrer Zukunft beraubt. Mit der Ablehnung des Vorstosses stellt sich das neue Parlament hinter die überholte «wachse oder weiche» Politik des Bundes und verpasst die Chance, kleine und mittlere Familienbetriebe, die massgeblich zur Versorgungssicherheit beitragen, zu stärken.